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Die Beinfunde vom Magdalensberg, (Archäologische Forschungen zu den Grabungen auf dem Magdalensberg Bd. 15), 2005, 568 p., nbr. ill.

Die Beinfunde vom Magdalensberg, (Archäologische Forschungen zu den Grabungen auf dem Magdalensberg Bd. 15), 2005, 568 p., nbr. ill. -

Die 1087 Beinfunde der Grabungen aus der spätrepublikanisch-frühkaiserzeitlichen Stadt "Alt-Virunum" auf dem Magdalensberg in Kärnten (Ö), die in dieser Monographie vorgelegt werden, gewähren aufgrund ihrer frühen und zeitlich sehr engen Datierung von ca. 50 v.Chr. bis 50 n.Chr. einen guten Einblick in die Typologie der frührömischen Beinfunde. Das in sieben Abschnitte gegliederte Buch beginnt mit einer allgemeinen Einleitung zum Fundort selbst und einem Überblick zum Stand der Erforschung römischer Beinfunde. Der zweite Abschnitt dient der in 16 Kapitel gegliederten Materialvorlage, welche u.a. zahllose Schreibgriffel, Löffel, Schmucknadeln, Toilettegeräte, Pyxiden und Kästchen, Anhänger und Amulette, Messer- und Gerätegriffe, Spielgeräte, Textilgeräte, Tesserae nummulariae, Maßstäbe oder eine kleine Anzahl von Militaria umfaßt. Anhand der Abfälle (Knochen, Hirsch- und Elchgeweih), Halbfabrikate und den Spuren der Herstellung an den Fertigprodukten selbst wird im dritten Abschnitt die Erzeugung der Beinfunde sowohl auf der Drehbank als auch als Produkte der Schnitzerei nachvollzogen. Da wenigstens 50 der 1087 Funde Inschriften oder Graffiti tragen, gelangen diese Schriftzeugnisse im Kapitel Epigraphik gesondert zur Auswertung. In fünf Diagrammen wird das Material schließlich noch statistisch aufbereitet (Fundmengen, Datierungen). Eine umfangreiche Bibliographie sowie der Katalog- und Tafelteil beschließen die Arbeit. Ergänzend sind zwei Kartierungen zu den Schreibgriffeln und Produktionsabfällen beigegeben. Die Magdalensbergfunde führen klar vor Augen, daß sich die Typologie der frühen Beinfunde deutlich von jener späterer Jahrhunderte unterscheidet. Nur wenige der vorgelegten Artefakte kommen im 2./3. Jh. überhaupt noch vor. Speziell die 314 Schreibgriffel oder Stili, die in der französischen Forschung noch immer als Spindeln angesprochen werden, zeigen mit ihren typologischen Varianten eine große Bandbreite an Formgebungen und können durch so banale Details wie zerkaute Radierenden mit deutlichen Abdrücken menschlicher Zähne oder dem einfachen Nachspitzen stumpf gewordener Schreibspitzen wohl letzte Bedenken bezüglich ihres Verwendungszwecks ausräumen helfen. Die auffallend geringe Anzahl von nur 43 Beinnadeln, welche in späteren Perioden bis zu zwei Drittel der Beinfunde ausmachen können, oder die 220 Spielsteinchen, die allesamt demselben Typ mit glatten Flächen und abgeschrägten Rändern angehören, sowie die Verwendung von Elchgeweih als Rohmaterial spiegeln nur einige Details wider, die sich eindeutig von chronologisch jüngeren Fundorten abheben. Mit der Auswertung der umfangreichen kulturhistorischen Aspekte, welche diese Kleinfunde erschließen, geben sich die Beinfunde vom Magdalensberg darüber hinaus als eine bedeutende Quelle für die Erforschung der antiken Alltagskultur der spätrepublikanisch-frühkaiserzeitlichen Epoche zu erkennen.
Référence : 29935. Allemand
50,00 €
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