Studien zur spätbronzezeitlichen Sabatinovka-Kultur am unteren Dnepr und an der Westküste des Azov‘schen Meeres, 1999, 112 p. -

Während die spätbronzezeitliche Sabatinovka-Kultur im östlichen Nord-Schwarzmeerraum bisher als Kulturstufe der Srubnaja-Kultur galt, weist der Autor nach, daß es sich um eine zeitgleiche, eigenständige Nachbarkultur handelt, die anhand von Siedlungsstratigraphien wie in Novokievka in zwei Stufen zu gliedern ist. Die Sabatinovka-Kultur gehört zu den Kulturen mit Wulstkeramik und entstand in der Zeit nach der Katakombengrab-Kultur, als verschiedene Kulturkomponenten miteinander verschmolzen. Von der nördlich und östlich vorkommenden Srubnaja-Kultur unterscheidet sie insbesondere die klimatische Umwelt, die sich auf die Wirtschaftsmöglichkeiten auswirkt. Die Sabatinovka-Kultur konnte anhand von paläobotanischen Untersuchungen von Hüttenlehm und Keramik als Ackerbaukultur bestimmt werden, die Weizenarten, Gerste und Hirse kultivierte. Unter den Tierknochen dominiert das Rind, gefolgt von Kleinvieh und Pferden. Fischerei ist durch Knochen und Gerätschaften bezeugt. Wegen zunehmend trockener Kälte Ende des 2. Jt. erfolgte ein Übergang zu mobilerer Lebensweise mit mehr Pferdehaltung und schließlich der Zerfall der Kultur.