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Tasgetivm I. Das römische Eschenz, (Archäologie im Thurgau 17), 2011, 255 p., 268 ill. -
Eschenz liegt in der Ostschweiz, am westlichen Ende des Untersees im Kanton Thurgau. Die Gegend wurde hauptsächlich während der letzten Eisz eit geformt. Geologische Untersuchungen zeigen die wechselnden Auswirkungen zwischen lokalen Bachschüttungen und der Erosion durch die See- und Rheinströmung. Sie erlauben Rückschlüsse auf unterschiedliche Seespiegelstände im Verlauf der letzten Jahrtausende. Die Lage von Eschenz am Seeausfluss sowie fruchtbare Böden in der Umgebung sind günstige Voraussetzungen für eine Besiedlung wie Streufunde aus dem Mesolithikum und Pfahlbauten aus dem Neolithikum und der Bronzezeit belegen. Siedlungsspuren aus der Eisenzeit fehlen bislang. Spätestens im 1. Jahrzehnt n.Chr. entstand der vicus Tasgetium, der bis ans Ende des 3. Jhs. n.Chr. bewohnt war. Grabungen des Amts für Archäologie des Kantons Thurgau haben besonders in den letzten zwei Jahrzehnten zahlreiche Funde und Befunde im vicus Tasgetium zutage gefördert. Da Teile der römischen Siedlung auf feuchtem Baugrund errichtet wurden, haben sich Baustrukturen und Gegenstände aus organischem Material beinahe 2000 Jahre hervorragend im Boden erhalten. Die vorliegende Publikation fasst die interessante und umfangreiche Forschungs- und Siedlungsgeschichte zusammen. So datieren die frühesten archäologischen Untersuchungen bereits ins 16. Jh. Johannes Stumpf beschreibt ausführlich die sichtbaren Überreste des spätantiken Kastells Burg vis-à-vis von Stein am Rhein sowie die hölzernen Brückenpfähle im Bereich der Insel Werd. Obwohl im 10–15 ha grossen Siedlungsgelände des vicus Tasgetium nur relativ kleine archäologische Aufschlüsse vorliegen, erlauben die wichtigsten 139 römischen Fundpunkte mittlerweile, die Siedlungsorganisation nachzuzeichnen. Von grösster Bedeutung für die römische Siedlung war sicher die Ost-West verlaufende Strasse entlang des Rheins. Eine Kreuzung mit einer Nord-Süd-Achse kann ebenfalls postuliert werden. Die Abzweigung Richtung Norden führte direkt zur dendrodatierten Holzbrücke über den Rhein. Die verkehrsgeografisch günstige Lage war für das Gedeihen des vicus im 1. bis wahrscheinlich Mitte des 3. Jhs. n.Chr. entscheidend. Dank der Feuchtbodenerhaltung können die hölzernen Funde und Befunde dendro(chrono)logisch untersucht werden. Von den unzähligen Holzobjekten werden 58 Schreibtafeln umfassend vorgelegt. Interessant sind die Forschungen an den Säuglingsbestattungen innerhalb der römischen Siedlung. Im zweiten Teil des Buchs liefern ausführliche Regesten der Fundstellen die wichtigsten Informationen. Über 250 farbige Abbildungen machen den Band Archäologie im Thurgau 17 zu einem bunten und sehenswerten Geschichtsbuch über den vicus Tasgetium. Der vorliegende Band bietet zudem die Grundlage für das laufende Auswertungsprojekt mit mehreren Monografien zu den Befunden, Funden und naturwissenschaftlichen Analyse.
Référence : 44407.
German
115,00 €
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