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Ad Fines. Das spätrömische Kastell Pfyn. Befunde und Funde (2008)/Katolog und Tafeln (2003), 2 vol. -
Das spätrömische Kastell Ad Fines liegt auf einer Seitenmoräne am nördlichen Rand der Thurebene in der Gemeinde Pfyn TG. Die Ruinen des Kastells waren stets sichtbar. Im ausgehenden 16. Jh. berichtet Johannes Stumpf von römischen Ruinen, Münzen und anderen Funden. 1860 veröffentlicht Ferdinand Keller eine erste Bestandesaufnahme. In den Jahren 1928/29 wurde rund 700 m östlich vom ehemaligen Kastell auf dem Adelberg ein Gräberfeld entdeckt. Das Kastellareal selber bleibt bis 1976 unerforscht. Seither führte das Amt für Archäologie dort verschiedene Grabungen durch. Der erste Teil von Band 8.1 befasst sich mit den Befunden. Mit einer Fläche von knapp 1,6 ha ist das Kastell Pfyn grösser als die Anlagen von Arbon (1 ha) und Eschenz (0,8 ha). Es hat nicht die regelmässig rechteckige Form vieler römischer Wehrbauten, sondern seine Mauer folgt dem Terrainverlauf. Erhalten und zum Teil sichtbar sind die nördliche Kastellmauer auf fast ihrer ganzen Länge und die nördlichen Teile der Westmauer. Die Ost- und grosse Teile der Südmauer sind nicht erhalten. Toranlagen sind bis heute keine entdeckt worden, über einen Graben liegen nur vage Hinweise vor. Das aufgehende, zweischalige Mauerwerk ist durchschnittlich 2,25 m dick. Sowohl die äussere wie die innere Schale sind in horizontalen Lagen hochgezogen worden. Die nördliche Kastellmauer ist in Abständen zwischen 35 und 37 m von halbrunden Türmen unterbrochen. Eine spätrömische Kappung des Kastellhügels ist der Grund, warum über die Innenbebauung der Anlage nur wenig ausgesagt werden kann. Nachgewiesen ist ein über 12m tiefer Sodbrunnen. Reste von Steinbauten fanden sich nur im Bereich der heutigen Kirche. Zahlreich dagegen sind Spuren der an die Kastellmauer gelehnten Holzbauten, die gewerblichen Zwecken gedient haben könnten. Eine Schmiede sowie eine Geweihschnitzerei sind nachgewiesen. Das Kastellareal lieferte über 10'000 Funde. Diese sind im zweiten Teil von Band 8.1 sowie im Katalogband 8.2 grösstenteils beschrieben. Von den 748 Münzen stammt die Masse aus konstantinischer und valentinianischer Zeit. Die Münzreihe endet mit Arcadius und Honorius. Waffen und andere Teile der militärischen Ausrüstung sind selten. Überaus reich sind die Funde an Schmuckstücken: ein Ohrring aus Gold, Haar- und Gewandnadeln sowie Armreife aus Silber, Bronze und Bein, Perlen aus Glas, Fibeln und anderes Trachtzubehör bis hin zu Toilettgerät. Unter dem Tafelgeschirr ist Terra Sigillata aus den nördlichen Provinzen am stärksten vertreten. Seltener sind Importe aus dem Rhonetal und Afrika. Amphoren kamen aus Spanien, Palästina und Nordafrika nach Pfyn. Eindrücklich ist zudem der grosse Bestand an Gefässen aus Lavez und Glas.
Référence : 37542.
German
147,50 €
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