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Licht und Lampen im westgriechischen Alltag. Beleuchtungsgerät des 6.-3. Jhs. v.Chr. in Selinunt, 2004, 362 p. -
Lampen wurden bisher überwiegend für die Datierung genutzt. Funktional lassen sich auf Sizilien von der Archaik bis zur Spätklassik unterschiedliche Kontexte erkennen, kontextbezogene Lampenformen treten aber erst nach der Mitte des 5. Jhs. auf. Am häufigsten sind Lampen in Gräbern, gefolgt von Heiligtümern. Lampenweihungen galten in Sizilien überwiegend Gottheiten des persönlichen Wohlergehens (Hera, Demeter, Aphrodite, z.B. Demeter Malophoros in Selinunt ab 1. Hälfte 6. Jhs.), seltener der politischen Identifikation (Athena, Apollon, Zeus). Meist wurden Lampen mit anderen Kultgefäßen gruppenweise vergraben (deposizione) oder in Schachtaltären (bothroi) versenkt. Als Grabbeigabe treten sie in Sizilien früher als im Mutterland, nämlich seit der Spätarchaik auf. Anfangs finden sich wenige herausragende Stücke, dann Kombinationen mit Lekythen, Trinkgefäßen und Gewandnadeln, evtl. ein Hinweis auf Frauengräber. Das Ritual der Lampenbeigabe hängt wohl mit einem Strukturwechsel der Gesellschaft einiger Kolonien durch Immigration um 500 v.Chr. zusammen, der sich u.a. in Gesetzen und religiöser Selbstabgrenzung durch bestimmte Gegenstände äußert.
Référence : 30407.
German
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